Erzählcafe

Gespräche und Aufarbeitung: Erzählcafé zu den Venerologischen Stationen in der DDR


Wann: Freitag, 1. März 2023, 15:00 – 17:00 Uhr
 
Wo: in den Räumen der ev.-luth. Erlöserkirchgemeinde Leipzig-Thonberg
(Dauthestr. 1A, 04317 Leipzig) auf dem historischen Gelände der Riebeckstraße 63


Liebe Interessierte,


wir laden herzlich ein zum Erzählcafé, das gemeinsam von der Riebeckstraße 63 e.V. und der
Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau organisiert wird. Der zweite Termin des
Erzählcafé ist für Betroffene sowie deren Angehörige und für Interessierte geöffnet.
 
Das Erzählcafé ist eine Veranstaltungsreihe, welche sich an Frauen richtet, die während der
DDR-Zeit in geschlossene Venerologische Stationen eingewiesen wurden. Wir möchten
diesen Erfahrungen mehr Raum geben und zum Austausch anregen. Außerdem soll damit
diese wenig bekannte Geschichte einer größeren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
 
Das Erzählcafé ist eine offene Gesprächsrunde und kann von den Anwesenden mit
Anregungen und Vorschlägen weiterentwickelt werden. Zum ersten Treffen im November
2023 wurde gemeinsam entschieden, das Erzählcafé auch für Interessierte zu öffnen.
 
Die Veranstaltung bildet zugleich den Auftakt zu einem neuen Ausstellungsprojekt, das sich
erstmals den Formen staatlicher Disziplinierung am Beispiel der Umerziehung in
Spezialheimen und der Disziplinierung in Venerologischen Stationen widmet.


NEU: „Wenn sie nicht spurt, dann…!“ Ein Ausstellungsprojekt der Gedenkstätte
Geschlossener Jugendwerkhof Torgau und dem Verein Riebeckstraße 63 in Leipzig.


Programm:
° Begrüßung
° Kurzvorstellung eines neuen Ausstellungsprojektes zu den Venerologischen Stationen
° Austausch bei Kaffee & Kuchen
° Vertreterinnen des Vereins Betroffeneninitiative ehemaliger DDR Heimkinder sind
ebenfalls anwesend


Wir freuen uns auf Ihr Kommen.
 
Für Rückfragen stehen wir unter verein@riebeckstrasse63.de (Hannes Schneider,
Riebeckstraße 63 e.V.) und j.weiss@jugendwerkhof-torgau.de (Juliane Weiß, Gedenkstätte
GJWH Torgau) zur Verfügung.
 
Über uns:
 
Der Initiativkreis Riebeckstraße 63 gründete sich 2019 am historischen Ort der ehemaligen
städtischen Arbeitsanstalt. Die Riebeckstraße 63 war ein Kristallisationsort sozialer
Ausgrenzung über die politischen Systeme des 19. und 20. Jahrhunderts hinweg. Seit ihrer
Gründung stand sie für eine repressive kommunale Fürsorgepolitik, die gesellschaftlichen
Phänomenen wie Armut, Arbeitslosigkeit und psychischen Erkrankungen mit Ausgrenzung, Disziplinierung und Arbeitszwang begegnete. Der Initiativkreis setzt sich für die Gestaltung
eines lebendigen Erinnerungsortes ein. Zentral ist die Forderung nach einem Gedenken und
Lernen am authentischen Ort.
 
Die Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau ist bundesweit die einzige
Gedenkstätte, die eine Auseinandersetzung mit den repressiven Machtstrukturen innerhalb
des Bildungs- und Erziehungsapparats der DDR am historischen Ort ermöglicht. Sie ist heute
ein Ort des historisch-politischen Lernens, der auf die Notwendigkeit gesellschaftlicher
Grundwerte wie Menschenwürde, Freiheit und die Bedeutung demokratischer
Umgangsformen verweist.

Stellenausschreibung

Die Betroffeneninitiative »Missbrauch in DDR-Heimen« ist bundesweit
der einzige Opferverein ehemaliger DDR-Heimkinder mit Sitz in der
Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau. Betroffene und
Zeitzeugen engagieren sich für die Aufarbeitung und Aufklärung über
das repressive Heimerziehungssystem der DDR.
Das ehemalige DDR-Spezialkinderheim „Ernst Schneller“ mit
angeschlossenem Jugendwerkhof-Teil in Eilenburg war das größte
Spezialheim zur Umerziehung von Kindern und Jugendlichen im
Raum Leipzig. Es fungierte gleichzeitig als zentrales Aufnahmeheim
des Ministeriums für Volksbildung.

Bundesfreiwilligendienst/Honorarkräfte (m/w/d) als Ausstellungsbetreuung

Einsatzort: Eilenburg

Die Aufgabe der Ausstellungsbetreuung besteht in der zuverlässigen ordnungsgemäßen Gewährleistung der Öffnungszeiten und des Ausstellungsbetriebes inkl. Besucherbetreuung.

Voraussetzungen:
● Interesse an DDR- und Zeitgeschichte sowie Aufklärungs- sowie
Gedenkstättenarbeit
● Kommunikationsfähigkeit und Zuverlässigkeit, Bereitschaft an
Wochenenden zu arbeiten

Bitte senden Sie Ihre Bewerbung mit Motivationsschreiben, Lebenslauf und
ggf. Referenzen per E-Mail an: kontakt@betroffeneninitiative-torgau.de.

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